Ubuntu 11.04 auf dem Netbook – getrübte Freude

Natty machte es mir nicht leicht. Einerseits habe ich mich in den letzten Tagen und Wochen mit Nattys Bedienung und dem Aussehen angefreundet – die Oberfläche Unity macht auf dem kleinen Zehn-Zoll-Display eine ausnehmend gute Figur- andererseits trüben ein paar fehlerhafte Dinge den guten Gesamteindruck.
Bis zum Erscheinen von Ubuntu 11.04 „Natty Narwhal“ am 28. April lief die Beta-Version zum Test, ich berichtete darüber. Bis auf die nervöse Flackerei des Anmeldebildschirms im Akkubetrieb gab es noch nichts zu bemängeln. Das System lief stabil, die Hardware wurde vollständig erkannt und funktionierte fehlerfrei. Besonders wichtig war mir dabei auch die Webcam und das Mikrofon für die Nutzung von Skype. Alles klappte vorzüglich und ohne zusätzliche Einstellungen.

Am vergangenen Wochenende führte ich ein einfaches
sudo apt-get update && apt-get dist-upgrade durch. Ein paar sonderbare Erscheinungen ließen mich das Upgrade gestern wiederholen, aber besser wurde es kaum. Hier einmal eine kurze Zusammenfassung der Dinge, die mich stören:

Anmeldebildschirm ist immer noch in englischer Sprache

Anmeldebildschirm flackert im Akkubetrieb

Mauszeiger bleibt nach einer Minute stehen, lässt sich aber nach einem Linksklick zum Weitermachen überreden

In der Energieverwaltung hatte ich eingestellt, dass das Netbook beim Schließen des Deckels in den Ruhezustand übergehen soll. Das Aufwecken liefert ein kaputtes Bild und ist völlig unbrauchbar. Das Netbook lässt sich nur durch hartes Ausschalten und Neustart wieder verwenden.

Mein Plan war, über kurz oder lang Easypeasy durch Natty zu ersetzen und auf der dann freien Partition die Suse zu testen. Leider wird sich dieses Vorhaben noch etwas hinauszögern. Wenn die nächsten dist-upgrades keine Besserung bringen, versuche ich eine Neuinstallation mit dem finalen ISO.

Update:

Die Erscheinungen treten nur im Akkubetrieb auf. Das Aussetzen der Maus passiert nun schon nach wenigen Sekunden der Nichtbenutzung.
Das Aufwachen aus der Bereitschaft funktioniert hingegen tadellos.

5 Gedanken zu „Ubuntu 11.04 auf dem Netbook – getrübte Freude

  1. Die finale ISO.
    Ich habe es an drei PC’s ausprobiert, Live-System von der CD zu starten – es kam nicht mal zum Anmeldebildschirm ;(
    Auf Toshiba Laptop lief es dann komplett hoch, mein Eindruck von dem Unity war aber sehr enttäuschend. Hab mir gleich gedacht, dass es für die Nettops durchaus angemessen seien könnte, aber nicht für 19 bis 22″ Bildschirmen. Hab mich allerdings nicht lange damit befasst – was soll man mit einem System, dass sich auf meisten HW-Plattformen nicht mal zum Laufen bringen lässt.

    Apropos kaputtes Bild nach dem Erwachen. Oft ist es hilfreich in Textmodus und dann wieder zum GUI/Desktop zu wechseln. Ob Ctrl+Alt+F? unter Unity auch funktioniert, weiss ich allerdings nicht.

  2. Hallo COPOKA,

    der Wechsel zwischen den einzelnen Terminals mit Ctrl+Alt+Fx funktioniert auch bei Unity. Leider bringt das aber nichts. Trotzdem danke ich Dir für den Tipp.

    Auf meinem Desktop-PC lief es auch mal kurz, nur mal so zum Testen, im Live-Betrieb. Ich gebe Dir recht, auf einem 22″-Monitor gefällt mir Unity gar nicht mehr. Allerdings stand ein Einsatz von Ubuntu dort auch nie zur Diskussion, denn da halte ich KANOTIX die Treue.

    Auf dem Netbook wird es wohl auf längere Sicht nicht zum Einsatz von 11.04 kommen. Die Fehler gerade im Akkubetrieb nerven gewaltig. Und Easypeasy (basiert ja auf 10.04) läuft mit dem 38er Kernel perfekt. Ich kann nur nicht verstehen, dass ein vormaliges Ubuntu Eee ohne irgendwelche Anpassungen sofort tadellos läuft, Ubuntu 11.04 aber zickt. Muss doch nicht sein…

  3. Hi.
    Was mich dabei graust, dass es bei nächster LTS-Distri zu Zwangsbeglückung damit kommt, ähnlich wie es mal mit KDE4 bei SuSE geschehen ist, obwohl es m.E. noch gar nicht ausgereift war. Damals hat es mich weg von SuSE bewegt, obwohl ich dieser Distribution fast 15 Jahre lang treu geblieben bin (so etwa ab 1994). Das Problem ist – ich hab‘ Ubuntu schon etlichen Bekannten installiert und die meisten sind nun mal ganz happy damit. Ob sie es auch mit Unity werden, falls es sich auf ältere HW überhaupt noch installieren lässt?

    Apropos 10.04.0x. Ich boote es fast routinemässig auf fast allen PC’s, die ich in die Finger kriege – und das sind nicht g’rade wenige, um Zustand der HW festzustellen und zu testen. Schlimmstenfalls bekomme ich ein nativer 800×640-Bilschirm, ab und an keine 3D-Unterstützung, aber das Live-System fährt immer hoch und lässt sich nutzen.

  4. Das liest sich nach „… und läuft, und läuft, und läuft!“
    Letztendlich gibt es Entwicklungen, die man mitmachen kann, aber nicht muss. Mir hat KDE4 anfangs gar nicht gefallen. Lange setzte ich Kanotix mit KDE3.5.x ein, habe aber nebenbei immer mal einen Blick auf KDE4 riskiert. Mittlerweile betrachte ich es als das, was ein Desktop ist: das Vehikel, was mir ermöglicht, meine Programme zu starten und eine Sammlung kleiner Helferlein enthält. Andere Desktops machen dasselbe. Wichtig ist doch die Stabilität des Systems darunter und die Einfachheit der Bedienung.
    Eine Menge an Debian- und Ubuntu-Derivaten ist zu haben mit verschiedenen Desktops. Sich ab und an mit anderen Sachen zu befassen und ein wenig dazu lernen zu wollen ist meiner Meinung nach der Preis der Freiheit.

    Und so manche Distribution wird damit leben müssen und können, dass ein Teil der bsiherigen Nutzer bestimmte Entwicklungen nicht mitträgt und andernorts heimisch wird.

    Das Thema ist sehr interessant und ziemlich komplex, dass meine Gedanken dazu zu einem eigenständigen Artikel reichen.

  5. Pingback: Unity vs. GNOME 3 | Totschka – Auf den Punkt

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