Kleine Spielerei mit ernsten Absichten

ManjaroLinux mit LXQt. Schlanker und schneller Desktop, der mir schon von LXDE her bekannt ist. Diese Version habe ich im Dualboot zum bisherigen Manjaro XFCE installiert.

manjaro-lxqt-2015-11-08.png

Ich wollte nicht einfach einen neuen Desktop zu einer bestehenden Oberfläche installieren, obwohl das ja einfach geht. Es gibt immer Anwendungen, die nicht zu der einen oder anderen Oberfläche passen wollen. Sobald der Desktop die endgültige Erscheinungsform angenommen hat, wird er wohl zum Dauereinsatz kommen. Mir gefällt Qt einfach, aber KDE ist mir zu fett und im Moment mit Plasma 5 absolut unbrauchbar.

Grafikproblem

manjaro-logo-greenUngewöhnliches ereignete sich. Es gibt ein Problem bei meinem Manjaro. Ein kleines. Und das kam so:

Ich spendiere meinem System gerne den aktuellsten Kernel. Das kann dann schon mal ein Kernel sein, der noch nicht frei gegeben ist, also ein rc-Kernel. Bisher funktionierten die immer ohne Beanstandungen. Jetzt wollte ich das auch so mit Kernel 4.3 halten und installierte kürzlich 4.3.0-1-rc5. Meine Grafikkarte nVidia GT218 [GeForce 210] wird eigentlich vom unfreien Treiber video-nvidia-304xx befeuert. Der weigert sich aber standhaft, weshalb ich zunächst den Kernel wieder entfernte. Dann kam rc6, und das gleiche Problem tritt wieder auf. Kernel und unfreier nVidia-Treiber wollen nicht miteinander. Dieses Problem trat zum ersten Mal auf, seit ich Manjaro verwende.

Die Lösung, doch noch Kernel 4.3rc6 benutzen zu können, lag in der Installation des freien Treibers nouveau. Der geht auf Anhieb mit dem neuen Kernel. Auch konnte ich bisher keine Probleme bei der Darstellung auf dem Bildschirm feststellen.

Manjaro 15.09 „Bellatrix“ veröffentlicht

manjaro-logo-greenGestern meldete Pro-Linux, dass Manjaro 15.09 „Bellatrix“ veröffentlicht wurde. Ich hatte das bevorstehende Release ja schon zum Thema gemacht und dann irgendwie verpasst, hier rechtzeitig die Veröffentlichung zu melden, denn bereits einen Tag nach dem Wechsel der stable branch auf 15.09 gab es die offiziellen ISOs mit XFCE und KDE sowie Netinstall zum Download, womit dann der 28. September als offizielles Release-Datum anzusehen ist.

Was gibt es Neues in diesem Release? Abgesehen von der neuen Nummerierung und dem Namen hat sich für den Anwender, der sein Manjaro schon eine Zeit lang pflegt, bis auf neue Versionen der installierten Anwendungen und Systemkomponenten gar nichts geändert. Der Vorteil eines Rolling Release eben – das geht völlig geräuschlos und ruckfrei.

Die gravierendste Neuerung ist die offizielle Einführung des grafischen Installers Calamares, der den Installationsprozess weiter vereinfachen soll.

calamares-1

Die Bedienung ist unkompliziert. Wer schon mal ein Ubuntu installiert hat, wird sich sofort zurecht finden. Die Installation klappte in der VirtualBox einwandfrei, nach dem Neustart läuft das System mit dem LTS-Kernel 4.1.8 und bietet eine umfangreiche Sammlung an Anwendungen. Im Vergleich zu meiner damaligen Installation gibt es Änderungen im Detail. So finde ich den Guayadeque Music Player im Menü, für die Spieler hat Steam Einzug ins Software-Angebot gehalten.

Nach und nach werden jetzt die Community-Editionen mit ihren Veröffentlichungen nachziehen. Dann stehen ISOs mit weiteren Desktop-Umgebungen zur Verfügung.

Mit meinen bisherigen Erfahrungen mit ManjaroLinux kann ich allen Computernutzerinnen und -nutzern, die sich an ein neues System trauen wollen, diese kleine, aber feine Distribution uneingeschränkt empfehlen.

[Update] Wenn ich mich recht erinnere, waren die offiziellen Downloads bereits am 27. September abends verfügbar und das Release-Datum somit einen Tag früher. Aber das ist nur eine Randnotiz.

Neues Manjaro-Release steht in den Startlöchern

manjaro-logo-greenAufmerksamen Lesern wird es nicht entgangen sein, dass die Entwickler bei ManjaroLinux die letzten Veröffentlichungskandidaten anders als bisher üblich nummeriert haben. Mein Einstieg kam bei Manjaro 0.8.9 „Ascella“, im Verlauf änderte sich dieses bis 0.8.13, um etwa zum Anfang des Monats September als 15.09-rc1 „Bellatrix“ auf der Bildfläche zu erscheinen. Der Wechsel des Anfangsbuchstabens für den Codenamen zum nächstfolgenden Buchstaben des Alphabets ist damit folgerichtig.

Zwischendrin wechselte ich von stable zur testing branch, nicht zuletzt auch, weil ich mich bei testing furchtbar langweilte. Hauptargument war für mich die frühere Verfügbarkeit von Updates und der Ruch von Spannung und Abenteuer.

Heute merkte ich nun, dass das Kürzel „rc“ aus der Release-Bezeichnung verschwunden war. Es dauert also noch ein paar Tage, bis alle Änderungen nach stable kommen. Auf meinem Netbook läuft nach wie vor stable, dort sind wir bei 15.09-rc4. Der nächste Schritt ist dann die Veröffentlichung des „final release“, wobei das bei einer Rolling-Release-Distribution allenfalls ein kurzer Schnappschuss ist.
Das stable-Release kann dann uneingeschränkt zum Ausprobieren und zur Installation verwendet werden.
Als Benutzer, der schon längere Zeit sein ManjaroLinux pflegt, kam ich natürlich ganz ohne Neuinstallation in den Genuss der neuen Version. Das ist der Vorteil des Rolling Release.

Übrigens, mich überraschte die Parallele zu Ubuntu, dessen Veröffentlichungen nach dem gleichen Schema nummeriert werden. Aber das tangiert mich eher peripher…

[Update 27.09.2015]

Heute habe ich auf dem Netbook das Update auf ManjaroLinux 15.09 „Bellatrix“ installiert. Wie erwartet gab es keinerlei Probleme.

Kleine Entscheidungshilfe für Linux-Einsteiger

tuxIn meinem Feedreader – ich benutze übrigens seit längerer Zeit mit wachsender Begeisterung das Thunderbird-Addon Bamboo – fand ich heute einen Artikel von pro-linux.de über den Distrochooser. Das Projekt hilft Linux-Neueinsteigern, den Aufwand für die Auswahl und das Testen der passenden Distribution zu verringern.

Obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre, habe ich den Test mehrfach absolviert. Als ich mir dann die Identität eines Computer- und Linux-Greenhorns zulegte, hat mich der Distrochooser auch positiv überrascht. Die Ergebnisse decken sich mit meinen Erfahrungen, ganz gleich, wie ich die Fragen beantwortete. Ich habe einige Distributionen getestet oder auch längere Zeit benutzt, woraus ich mir eine gewisse Urteilsfähigkeit diesbezüglich einbilde.

Das Projekt wird nach Angaben des Initiators Christoph ständig weiterentwickelt. Die zur Auswahl stehenden Distributionen bieten schon eine recht gute Mischung, die Fragen werden sicher im Laufe der Zeit weiter verfeinert.

Mein Fazit: Linux-Einsteiger auf der Suche nach der passenden Distribution finden hier eine gute Entscheidungshilfe und auch weiterführende Links zu den Distributionen selbst.

Dualboot Manjaro – Manjaro

manjaro-logo-greenIn der Vergangenheit hatte ich lange und auch gern mit KDE als Desktopoberfläche gearbeitet. So ist es natürlich nicht verwunderlich, dass ich mir die aktuelle Entwicklung KDE Plasma 5 anschauen wollte. Normalerweise verwende ich für solche Sachen die VirtualBox, doch wollte Plasma 5 dort nicht wirklich ordentlich laufen. Also entschied ich mich, der Installation von LMDE 2 den Gar auszumachen und den Platz für eine Distribution mit Plasma 5 zu verwenden. Dazu hatte ich zwei Isos bereits geladen: Kubuntu 15.10 „Wily Werewolf“ und ManjaroLinux 15.09-rc1 „Bellatrix“, das ebenso noch im Entwicklungsstadium ist.
Nach kurzer Überlegung packte ich „Bellatrix“ auf die Platte. Kubuntu ist zwar im Moment kompletter, was mir angesichts der in Kürze zu erwartenden Veröffentlichung logisch erscheint, aber mein Herz schlägt nun mal für ManjaroLinux.
Die Installation verlief weitestgehend ohne Probleme. Nur die Installation des Bootloaders GRUB2 wurde ohne Wahlmöglichkeit vorgenommen, so dass der MBR der ersten Platte mit dem Bootloader meines „Leit“-Linux glatt überbügelt wurde. An sich ist das kein Problem, schuf mir aber unnötige Arbeit, um den Ausgangszustand wieder herzustellen.

Das System läuft recht stabil, allerdings sind noch nicht alle Anwendungen auf Plasma 5 portiert, was zum Beispiel bei der Installation von DigiKam den halben Rattenschwanz von KDE 4 hinterher zieht. Das macht mir aber nichts aus, Platz ist genug vorhanden.

# sudo parted -l
Modell: ATA SAMSUNG HD103SJ (scsi)
Festplatte /dev/sda: 1000GB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/512B
Partitionstabelle: msdos
Disk-Flags:

Nummer Anfang Ende Größe Typ Dateisystem Flags
1 1049kB 26,8GB 26,8GB primary ext4 boot
2 26,8GB 58,0GB 31,1GB primary ext4
3 58,0GB 1000GB 942GB primary ext4

Partition 1 ist für die Root-Partition /, Partition 2 beherbergt /home und Partition 3 ist mein Datengrab, auf dem sich Fotos, Videos, Filme, Texte, Musik und ein paar Kochrezepte befinden. Das Datengrab wird über die Datei /etc/fstab automatisch ins Verzeichnis ~/Daten eingebunden und ist nach dem Systemstart sofort für mich verfügbar.

Screenshot_20150902_200933

Ziemlich einfach gestaltete sich die Übernahme der persönlichen Einstellungen und Schlüssel. Die erforderlichen Verzeichnisse wie zum Beispiel ~/.gnupg, ~/.thunderbird für die E-Mail-Konten und ~/.moonchild productions für die Lesezeichen und AddOns für den Browser Pale Moon kopierte ich einfach aus dem /home der anderen Manjaro-Installation. Damit stehen die Einstellungen und Daten sofort bei Programmstart zur Verfügung. Schneller geht’s nicht.

Noch ist nicht alles so, wie ich es gern hätte. Das Angebot an Plasmoids für KDE Plasma 5 ist auch noch nicht so berauschend. Mein Arbeitspferd bleibt Manjaro XFCE, dennoch werde ich die Entwicklung bei Plasma 5 verfolgen. Zum Zeitvertreib. Vielleicht, wenn es mir irgendwann so gut gefällt, wechsele ich das Pferd…

Nostalgie: Trinity-Desktop

Nachdem ich die Meldung bei Pro-Linux las, dass der Trinity-Desktop nun in einer fehlerbereinigten Version 14.0.1 verfügbar sei, wollte ich mir den Fork des alten KDE 3.x einmal anschauen.
Da ich auch las, dass es für Debian 8 ein Binärpaket gibt, wählte ich also meine Debian-8-Installation in der VirtualBox dafür aus. Die Installationsanleitung ist einfach nachvollziehbar, allerdings vertrete ich die Auffassung, die Einträge zusätzlicher Paketquellen nicht direkt in die Datei /etc/apt/sources.list zu pflanzen, sondern dafür das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ zu nutzen, weil dieses Vorgehen die Pflege und Wartung der Paketverwaltung vereinfacht. Ich packte die Einträge

deb http://ppa.quickbuild.pearsoncomputing.net/trinity/trinity-r14.0.0/debian jessie main
deb-src http://ppa.quickbuild.pearsoncomputing.net/trinity/trinity-r14.0.0/debian jessie main
deb http://ppa.quickbuild.pearsoncomputing.net/trinity/trinity-builddeps-r14.0.0/debian jessie main
deb-src http://ppa.quickbuild.pearsoncomputing.net/trinity/trinity-builddeps-r14.0.0/debian jessie main

also in die Datei /etc/apt/sources.list.d/trinity.list und installierte den Desktop mit
# apt-key adv --keyserver keyserver.quickbuild.pearsoncomputing.net --recv-keys F5CFC95C
# apt-get update && apt-get install tde-trinity tde-i18n-de-trinity

Nach dem erneuten Anmelden am System und der Auswahl des entsprechenden Desktops im Login-Bildschirm hatte ich die Oberfläche nun vor mir.

trinitydesktop

Ich fühlte mich sofort an meine Anfänge mit KANOTIX erinnert. Es war ja eine schöne, weil erfolgreiche Zeit, in der ich meine Erfahrung mit Linux maßgeblich prägen und ausbauen konnte.
Seit dieser Zeit ist viel Wasser die Saale hinab geflossen und die Welt hat sich weiter gedreht. Soll heißen, mein Geschmack hat sich auch geändert in dieser Zeit. Der ursprünglich installierte Cinnamon-Desktop sieht eindeutig moderner aus.

cinnamondesktop

Der Trinity-Desktop mag seine Berechtigung haben, doch ich glaube nicht, dass ich mich noch einmal damit anfreunden werde. Es ist wohl zu viel Arbeit, ihm ein moderneres Outfit zu verpassen.

Windows 10 – Der ultimative Tipp

Anlässlich des Rummels um das Erscheinen von Windows 10 gab es in der Diaspora* den ultimativen Tipp, eventuelle Klippen elegant zu umsegeln:

win10istda

Dem habe ich so weit aber auch rein gar nichts hinzuzufügen. XD

* * *

P.S.: Nebenher hörte ich heute im Radio, dass es mit Win10-Bordmitteln nicht möglich sein soll, bereits gekaufte DVD und BlueRay abzuspielen…

Manjaro 0.8.12 released

Als Manjaro-Nutzer habe ich es ja schon seit ein paar Tagen länger, doch nun können auch interessierte Linuxerinnen und Linuxer die offiziellen Installationsmedien von Manjaro 0.8.12 „Ascella“ testen, wie auf der vorübergehend eingerichteten Manjaro-Website zu erfahren ist.
Wie immer gibt es die offiziellen Editionen mit den beiden Standardumgebungen XFCE und KDE sowie die minimalistische Net-Edition zuerst. Die Community-Versionen mit den anderen Desktops ziehen demnächst nach.
manjaro-logo-greenDie Version 0.8.12 bietet überwiegend Fehlerkorrekturen, aber auch Änderungen, wie die prompte Unterstützung des exFAT-Dateisystems – der Fachmann spricht gerne von out-of-the-box-Unterstützung, was in etwa bedeutet, dass es ohne Kopfstände und Frickelei bereits im Live-Modus läuft – oder die Verwendung der Paketverwaltung pacman in der Version 4.2.
Der neue Calamares-Installer ist noch den Testversionen 0.9 vorbehalten. Bis die offiziell erscheinen, müssen wir uns mit Thus begnügen.

Nach wie vor bin ich von Manjaro überaus positiv angetan, ach Quatsch – ich bin dieser Distribution restlos verfallen! Auf meinem Netbook bewährt sie sich im täglichen mehrstündigen Einsatz, und auch auf meinem Desktop-Rechner werkelt Manjaro ohne Probleme zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Wer ein einfach zu installierendes System sucht, dass mit geringem Aufwand permanent aktuell zu halten ist und obendrein äußerst stabil läuft, dem sei Manjaro Linux ans Herz gelegt.
Die offiziellen Editionen gibt es hier (XFCE), hier (KDE) und hier (Net) zum Download.